Referenzen
Projekt ReaDi (Konsortium GNS/H&B) – Zerlegung und Verpackung der RDB der PreussenElektra GmbH
Das Konsortium ReaDi (GNS und H&B) wurde durch die PreussenElektra (PEL) beauftragt, die Reaktordruckbehälter (RDB) der PEL-Flotte (KKU, KKG, KKI-1 und KKI-2, KWG, KBR) zu zerlegen und endlagergerecht zu verpacken.
Nach dem Freilegen des RDB wird dieser mit einem Hubsystem der Fa. Mammoet Dtld. zunächst aus seiner Einbaulage gehoben. Im Anschluss wird die Kalotte abgetrennt und der RDB-Zylinder auf einem Stahlgerüst im Lagerbecken abgestellt (Zeitraffer-Video der PEL Reaktorhub).
Mit dem H&B-Großbandsägesystem (eine vollständige H&B-Eigenentwicklung) werden RDB-Flansch und -Zylinder gemäß Schnitt- und Verpackungsplanung zerlegt, die Schnittstücke werden in Konrad-Container verpackt. Mit dem Großbandsägesystem können hohe Schnittgeschwindigkeiten erreicht werden, so dass pro Woche zwei RDB-Schüsse zerlegt und verpackt werden können (Zeitraffer-Video der PEL Zerlegung RDB-Zylinder).
Auch Deckel und Kalotte werden nach dem aktuellen Konzept überwiegend mit dem Großbandsägesystem zerlegt. Nach 18 Monaten vor Ort im KKU konnte der RDB im KKG in nur 11 Monaten vollständig zerlegt werden. Aktuell (Stand 10/24) wird der SWR-RDB im KKI-1 bearbeitet, der im Gegensatz zu den DWR-Anlagen in Situ in Ringsegmente geschnitten wird, die anschließend mit dem Großbandsägesystem nachzerlegt werden.
KSBS – Köcher für Sonderbrennstäbe
Nach der Entscheidung der Bundesregierung zur Stilllegung der deutschen Kernkraftwerke im Jahr 2011 wurde mit dem KSBS der Weg zur Brennstofffreiheit der Anlagen bereitet.
Der KSBS für DWR- bzw. SWR-Anlagen wurde ab 2012 gemeinsam durch GNS und H&B als B(U)F-Versandstück entwickelt, das bei DWR-Anlagen in den CASTOR® V/19 bzw. bei SWR-Anlagen in den CASTOR® V/52 geladen wird.
Der Köcher besteht aus einem Grundkörper mit zentraler Tieflochbohrung, in welche ein Innenkorb eingeführt wird, der je nach Innenkorbtyp bis zu 66 Sonderbrennstäbe aufnimmt. Der Grundkörper wird nach abgeschlossener Trocknung mit einem Schraub-/Schweißdeckel verschlossen. Fuß- und Kopfstück werden über Verbindungselemente an den Grundkörper montiert und gesichert. Die Hauptabmessungen entsprechen jeweils einem DWR- bzw. SWR-Brennelement.
In der Entwicklungsphase wurden im Hause H&B Fallerprobungen zur Qualifizierung des Kopfstücks als Stoßdämpfer gemeinsam mit BAM durchgeführt. Es wurden Qualifizierungs-versuche für das Trocknungsverfahren (mit BAM), für das Verschweißen des Deckels
(mit BAM und Gutachter der Anlage) aufgebaut, durchgeführt und ausgewertet.
Ab 2014 wurden darüber hinaus alle KSBS (SWR und DWR) durch H&B gefertigt und im Verkehrsrecht mit BAM/T bzw. S sowie im Aufsichtsverfahren mit dem Anlagengutachter (KTA-Komponenten) abgenommen.
Parallel wurde das Equipment zur Beladung des Köchers, zur Konditionierung von Sonderbrennstäben sowie zur Abfertigung des KSBS entwickelt und in zwei Equipmentsätzen gebaut. Seit 2018, der Beladung und Abfertigung in der Pilotanlage KKU (Kernkraftwerk Unterweser), wurden Konditionierungs- und Beladekampagnen sowie Trocknungs- bzw. Abfertigungskampagnen in mehr als der Hälfte der deutschen Kernkraftwerke erfolgreich durchgeführt. 2024 wurde im GKN der 1000ste Sonderbrennstab getrocknet.